Wie ein Aufkleber mich aus der Bahn wirft...
Heute ist ein
guter Tag. Ich habe nur leichte Kopfschmerzen und mein Energieakku scheint sich
ein bisschen aufgeladen zu haben.
Sofort beginnt
der Antreiber in mir den Tag mit liegengebliebenen Aufgaben zu verplanen. Als
mir dies bewusst wird, stoppe ich ihn sofort. Ich werde ihm heute nicht die
Oberhand überlassen, sondern achtsam und vorsichtig mit meinen Kräften
haushalten.
In Etappen und
mit Pausen mache ich mich fertig. Nach einer weiteren Pause sortiere ich die
Schmutzwäsche, welche ich nach einer noch längeren Pause zur Waschmaschine in
den Keller bringe. Beim Zurückkehren in die Wohnung sammle ich noch schnell die
Post ein.
An meiner
Formulierung “noch schnell“ erkenne ich - leider erst im Nachhinein - das erste
Warnzeichen.
Auf dem Weg in
den ersten Stock überfliege ich die Post. Schlagartig wird mir übel, mein Herz
beginnt zu rasen, währen es in meinen Ohren rauscht und pfeift.
Ich hatte vor
drei Wochen für einen Herrn in Amerika eine Valentinstagskarte gemalt. Sie war
nun bereits über zwei Wochen auf dem Weg zu ihm. Das dachten wir zumindest,
denn nun lag sie mit einem Hinweis vom Zoll, dass sich die Bestimmungen
geändert hätten, wieder in meinen Händen.
Die Kombination
von Wäsche in den Keller bringen, Post einsammeln und emotionalem Stress
reichten aus, um mich vollkommen aus der Bahn zu werfen.
Mein Herz rast,
ich zittere, und bekomme einen starken Migräneanfall mit Nervenschmerzen in der
linken Gesichtshälfte. Von jetzt auf sofort bin ich extrem lärm- &
lichtempfindlich.
Das war's dann
wohl mit dem guten Tag.
Statt des
geplanten Frühstücks bleibt nur der Rückzug in das abgedunkelte Schlafzimmer
mit Lärmschutzkopfhörern.
Hier liege ich nun mit meinen Schmerzen, meiner Überforderung und voller Angst. Angst dem allen nicht gewachsen zu sein und Angst alles, was mir lieb ist zu verlieren...
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