Aufgeben oder weiter machen?

Vor kurzem gab es einen Moment, an dem mir alles zu viel wurde. Meine krankheitsbedingten Einschränkungen führen u.a. dazu das ich nicht mehr kreativ sein kann, wenn mich die Muse küsst. Was für mich mit das Schlimmste ist.

Ich kann maximal eine Idee skizzieren oder ein Stichwort aufschreiben und muss dann hoffen es irgendwann umsetzten zu können.

Ich will keine Aufträge mehr annehmen, aus Angst sie nicht bewältigt zu bekommen.

Ich habe das Ausstellen meiner Bilder aufgegeben, weil die Arbeit drumherum für mich zu anstrengend wurde.

Ich kann weder Kunstmessen noch Veranstaltungen besuchen oder aktiv daran teilnehmen, da ich so oft bettlägerig bin und alles zu viel für mich ist.

Auch das Schreiben der Geschichten, die in meinem Kopf herumgeistern, habe ich beendet, da ich Angst habe sie nie fertig stellen zu können.

All das und vieles mehr hat mich so sehr in die Verzweiflung getrieben, dass ich beschlossen habe, aus der Öffentlichkeit zu verschwinden. Nicht mehr zu malen, nicht zu fotografieren und auch nicht zu schreiben. Falls es dann doch mal dazu kommen sollte, wollte ich es keinem mehr zeigen.

Eine Woche lang hielt diese Überzeugung an, bevor mein Trotz auftauchte und sagte, einen Scheiss wirst du! Statt abzutauchen werde gefälligst in deinem Rahmen aktiv. Es muss und wird Wege geben, all das zu tun was du tun willst, du siehst sie nur gerade nicht. Sei kreativ wann immer es geht und dann zeige was du geschaffen hast. Statt zu schweigen und dich in Selbstmitleid zu suhlen, tauche gefälligst auf und veröffentliche was dir wichtig ist. Von alleine wird deine Kunst nicht sichtbar und wenn du den Wunsch hast gesehen zu werden, dann musst du etwas dafür tun.

Tja, gedacht getan. Ich habe meinen Blog umgezogen, da der Alte nicht mehr genug Platz geboten hat. Ich habe mir Videos zum Thema Bloggen und Social Media angesehen, weil in mir immer das Gefühl ist, zu wenig zu können um etwas zu machen bzw. es überhaupt anzufangen. Aber wie ihr seht, bin ich über meinen Schatten gesprungen und habe meinen Blog mit dem heutigen Beitrag wieder aufleben lassen. Der Anfang ist gemacht.

Bestimmt kennt jeder das Gefühl vor einem Berg zu stehen der unüberwindlich scheint. Gerade fühle ich mich so, doch ich weiß es gibt Menschen die mich dabei unterstützen einen Schritt nach dem anderen zu gehen und mir helfen, wenn ich ins Straucheln komme. Ich muss nicht alles alleine schaffen, das hatte ich bei allem was mich heruntergedrückt hatte vergessen.

Auf jeden Fall bin ich wieder da. Ich werde malen, fotografieren und schreiben, wenn ich es kann. Meine Werke posten und darüber berichten, wie es mir dabei und damit ergeht.

Ich habe keine Ahnung, ob meine Texte irgendjemand interessieren, aber vielleicht fühlt ja der ein oder andere ähnlich und findet durch mein Auftauchen den Mut es auch (wieder) zu versuchen.

Es wäre schön, wenn ihr immer mal wieder vorbeischauen würdet, um mich auf meinem Weg zu begleiten, dabei kommentiert und gerne eure Gedanken mit mir teilt. Ich werde oft nicht gleich reagieren können, aber ich werde mich freuen von euch zu lesen...

Kommentare

  1. Respekt, Ursula! Meinem Sohn sage ich immer: wenn ein Baumstamm deinen Weg versperrt, dann bleib nicht davor sitzen, sondern gib nicht auf und kletter drüber. Genau das tust du! Obwohl der Stamm ein riesiger ist..... ich habe erst eine Geschichte hier gelesen, aber sie hat mich gefesselt. Unglaublich gut geschrieben! Ich wünsche dir, dass du immer wieder aufstehen und hinüberklettern kannst, um deine Träume zu verwirklichen! Toller Blog! Danke fürs Veröffentlichen!

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    1. Liebe Dagmar, ich bedanke mich von ganzem Herzen für deine lieben Worte. Es bedeutet mir sehr viel, dass es Menschen git, die meine Texte lesen und dann auch noch gut finden. Dein Bild mit dem Baumstamm gefällt mir sehr. Ich liebe Bäume und werde zukünftig daran denken, dass ich in einer schweren Zeit gerade einen Baum hochklettere... Ich wünsche Dir und deinen Lieben schöne Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr! Herzliche Grüße Ursula

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  2. Liebe Ursula,
    Aufgeben ist keine Option. Pause machen und sich ausruhen von all dem ganzen drumherum, das ist erlaubt. Ich pflege meine 10 jährige Tochter Hanna von Geburt an. Sie hat PG5 und einen seltenen Gendefekt. Ich wollte auch schon aufgeben. So viele Steine die einem in den Weg gelegt werden.
    Aber man kämpft weiter. Ich lese gerne deine Beiträge auf Social Media und deine Bilder sind der Hammer. Ich freue mich darauf, mehr von dir und deinem Alltag mit der Krankheit zu lesen. Von deinem bezaubernden Gatten und euren Stubentigern.
    Alles Gute euch.

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    1. Liebe Kathi, neben eurem Schicksal komme ich mir mit meinen Problemen klein und unbedeutend vor. Wenn ich dir durch meine Texte und Bilder ein bischen Freude bereiten kann, bin ich glücklich. Ich werde weiter machen. Malen, Fotografieren und Schreiben und dabei immer wieder an dich und deine Tochter denken. Von Herzen alles Liebe und Gute! Schöne Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr wünscht dir Ursula

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  3. Es freut mich von Herzen daß der kleine Drache weiterlebt, vor allem daß du nie aufgibst. Ganz egal wie oft wir von dir hören bzw. lesen, Hauptsache du machst weiter. Aufgeben ist keine Option. Du hast meinen allergrößten Respekt. 🫶🏻

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    1. Liebe Elfi, deine Unterstützung sind mit Schuld, dass ich nicht aufgebe und trotz Dursstrecken der Zeichenblock nicht in die Ecke wandert. Der kleine Drache ist wieder da und wird nicht mehr verschwinden, ich habe großes mit ihm vor... Liebe Grüße an deinen Schatz und eine feste Umarmung für dich! Uschi

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