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Es werden Posts vom Januar, 2021 angezeigt.

Akku leer, Depression voll…

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Tag drei nach dem Start des Blogs: Meine Akkus haben sich immer noch nicht aufgeladen, nichts geht. Wobei das so nicht stimmt. Der Ehrlichkeit halber muss ich bei dieser Aussage Körper und Geist trennen. Der Körperakku liegt bei maximal drei Prozent. Ein Zustand, einem komatösen dahinvegetieren gleich. Mein Gehirn scheint sich um einiges schneller erholt zu haben, oder ist in einen Modus der völligen Überkompensation übergegangen. Es blubbert und brodelt wie ein kleiner Vulkan vor sich hin. Schiebt unnütze Sorgen von rechts nach links, macht sich über alles und jeden Gedanken. Stellt Fragen, deren Antwort niemand wissen kann, malt Bilder auf imaginäre Leinwände, baut Luftschlösser und lässt Katastrophenszenarien vor mir erscheinen. Eigentlich könnte dieser Zustand, wenn ich ihn steuern könnte, ein recht angenehmer sein. Kanalisiert wäre er - einer Fantasiereise gleich - durchaus erholsam und wundervoll. Doch leider lässt sich das Monster nicht bändigen und sendet nun zusätzlich a...

Alles Sch...e, deine Uschi!

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Heute ist ein Tag, an dem mal wieder gar nichts geht. Es ist Mittag, ich bin weder angezogen, trage also noch mein Schlafgewand, noch war ich in der Lage mich zu waschen. Immerhin habe ich es vom Bett auf die Couch ins Wohnzimmer geschafft. In Etappen, mit Stock und innerlichem Gefluche, aber es ging. Wie sich jedoch herausstellt, war dies ein großer Fehler: Mein Darm macht sich bemerkbar und der Weg vom Wohnzimmer ins Bad ist doppelt so lang. Wer das Thema Reizdarm kennt, weiß, es kann zu Spontanentleerungen kommen. Glücklicherweise kündigt sich dies bei mir kurz vorher an. Normalerweise reicht das um loszustürmen, doch heute stürmt außer meinen Schmerzen nichts. Der Darm meint es gut mit mir und gibt mir mit heftigen Krämpfen ein weiteres Signal seiner Bedürfnisse. Gut gemeint, schlecht gemacht, ich weiß nicht wie ich ins Bad kommen soll. Das Zimmer schwankt und wabert vor sich hin, mein Körper reagiert nicht auf die Befehle, die ich ihm sende. Schweiß und Panik brechen aus. Ic...

Ende einer Odyssee und doch der Beginn einer Reise - endlich eine Diagnose

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  „Frau Wohlrab, sie sind schwer krank, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll...“ Mit diesen Worten blickt mein Arzt von seinem mit Befunden beladenen Tisch zu mir auf. Hitze durchflutet meinen Körper, meine Gedanken rasen und Tränen steigen mir in die Augen. Anders als man erwarten sollte, sind es keine Tränen der Angst, sondern der Erleichterung. Jahrelang war ich durch die Aussagen von Ärzten und deren Negativbefunde der Überzeugung, ich würde mir meine „Befindlichkeiten“ einbilden. Ich war sicher, ein „Vollpsycho“ zu sein, der faul ist, manipuliert und Krankheiten nutzt, um Aufmerksamkeit zu erhalten oder den Partner an sich zu binden. Abwegig war dies nicht. Ich hatte in meinem Leben einige traumatische Situationen erlebt und war mir über die daraus resultierenden psychischen Themen durchaus bewusst, doch es schockierte mich, dass ich ein manipulatives Miststück sein sollte. Das war genau das, was ich nie sein wollte und auf dessen Vermeidung ich immer geachtet hatte, a...